Nierenzellkarzinom (RCC)
Definition des Nierenzellkarzinoms
Nierenzellkarzinome machen etwa 90 Prozent aller bösartigen Erkrankungen der Niere aus. Nierenkrebs ist eine relativ seltene Tumorerkrankung, pro Jahr erkranken etwa 9.000 Männer und 5.600 Frauen. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 45. und dem 65. Lebensjahr. Das Nierenzellkarzinom (RCC) geht von den Zellen der Harnkanälchen (Tubulussystem) aus, in den meisten Fällen ist nur eine Niere von der Tumorerkrankung betroffen.
Ursachen des Nierenzellkarzinoms
Als Ursache für ein Nierenzellkarzinom werden Zusammenhänge mit narbigen Veränderungen, übermäßiger Schmerzmittelkonsum und das Rauchen diskutiert. Auch Übergewicht und hormonelle Faktoren können eine Rolle spielen. Ebenso der Kontakt zu petrochemischen Substanzen, eine Niereninsuffizienz, familiäre Vorbelastung, die von Hippel-Lindau’sche Krankheit und tuberöse Sklerose.
Symptome des Nierenzellkarzinoms
Das Nierenzellkarzinom bereitet dem Patienten lange keine Beschwerden, so dass es oft erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt wird. Klassische Symptome sind Blut im Urin (was für die Patienten schmerzlos ist) und Schmerzen im Nierenlager oder in der Flanke. Aber Achtung: Dies sind keine Früh-, sondern Spätsymptome. Bei einem Drittel der Patienten liegen zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Metastasen vor.
Über die Hälfte der Nierentumoren macht sich durch Fremdsymptome bemerkbar wie Bluthochdruck und Rückenschmerzen oder Symptome bereits entstandener Metastasen in verschiedenen Organen. Verlegen Blutgerinnsel nach einer Tumorblutung den Harnleiter, kann auch eine Nierenkolik erstes Symptom sein. In späteren Stadien der Erkrankung berichtet der Patient über einen Leistungsknick, Gewichtsabnahme, Nachtschweiß und manchmal Fieberschübe.
Behandlung des Nierenzellkarzinoms
Die Sonographie ist der erste Schritt zur genaueren Beurteilung der Niere. Mit ihrer Hilfe können auch Punktionen verdächtiger Raumforderungen in der Niere vorgenommen werden, die dann vom Pathologen histologisch beurteilt werden.
Eine i.v.-Urographie ist eine Röntgenaufnahme mit nierengängigem Kontrastmittel, die Aufschlüsse über einen behinderten Harnabfluss geben kann und die Funktion der gesunden Niere beurteilen lässt. Um die Ausbreitung des Tumors zu bestimmen, wird eine Computertomographie des Bauches durchgeführt. Mit Röntgenaufnahmen der Brust (Thorax) und ggf. einer Skelettszintigraphie und einer Gehirn-MRT (Kernspin) lassen sich mögliche Fernmetastasen nachweisen.
Nierenzellkarzinome sprechen sehr gut auf die Behandlung mit Ganzköprper- oder Lokoregionaler Hyperthermie an. Die künstliche Erhöhung der Körpertemperatur regt die blockierten Selbstheilungskräfte auch bei malignen Erkrankungen nachhaltig an, sie fördert reparative und regenerative Prozesse in jeder Zelle. Wird die gleichzeitig zu Chemo- und/oder Strahlentherapie eingesetzt, so ist durch die Hyperthermie eine Wirkungsverstärkung am Tumor erzielbar. Im Einzellfall kann eine bislang unwirksame Chemotherapie und/oder Strahlentherapie wirksam gemacht werden.