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Hyperthermie in multimodaler Therapie bei Brustkrebs

Niederländische Studie zur Hyperthermie in multimodaler Therapie bei rezidivierendem Brustkrebs


Brustkrebs ist weltweit die häufigste Tumorerkrankung von Frauen mit jährlich rund 1,7 Millionen Neudiagnosen; in Deutschland sind etwa 70.000 Frauen jährlich betroffen. Von den im Frühstadium Erkrankten können 80 Prozent geheilt werden.

Eine Studie aus den Niederlanden lässt nun den Schluss zu, dass auch im fortgeschrittenen Stadium, Brustkrebs nachhaltig behandelt werden kann. Die Studie von Daphne Schouten und weiteren Wissenschaftlern untersucht multimodalen Therapieansätze und kommt zu dem Schluss, dass Hyperthermie bei lokal rezidivierendem Brustkrebs eine Option ist, Krebs durch lokal fokussierte Wärme zu bekämpfen. Die Ergebnisse der Studie haben Eingang in niederländische Richtlinien zur Krebstherapie gefunden.

Hyperthermie als Strahlensensibilisator

Die Studie nahm Patientinnen mit inoperablen lokalen regionalen Rezidiven von Brustkrebs in zuvor bestrahlten Bereichen und begrenzter Behandlungs- und Kontrollmöglichkeiten in den Fokus. Die offiziellen Richtlinien für die niederländische Standardbehandlung sieht für diese Rezidive eine erneute Bestrahlung in Kombination mit Hyperthermie vor. Für den zuvor bestrahlten Bereich wird eine Strahlentherapie in einer relativ niedrigen Dosis empfohlen, um Toxizität zu vermeiden, kombiniert mit Hyperthermie als Strahlensensibilisator.

Hyperthermie sei, so die Studie, auch dafür bekannt, die lokalen Wirkungen einer Chemotherapie wie Cisplatin zu verbessern.


Cisplatin (DDP) ist ein Zytostatikum, ein Mittel zur Hemmung des Zellwachstums bzw. der Zellteilung. Die Wirkung gegen Krebszellen beruht auf einer Vernetzung der DNA-Moleküle (Erbsubstanz), die dadurch funktionsunfähig werden.

Die Studie zieht Vergleiche von der „Doppeltherapie“ (Re-Bestrahlung und Hyperthermie) mit dem multimodalen Ansatz Bestrahlung, Hyperthermie in Kombination mit Cisplatin. Das Ergebnis der Studie bewies keinen Nutzen der Zugabe von Cisplatin bei denen mit rezidivierendem Brustkrebs, der zuvor bestrahlt wurden.


Die Forscher aus den Niederlanden sprechen sich für den Einsatz von Hyperthermie zur Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle bei Patientinnen mit fortgeschrittenen Tumoren verschiedener Art mit hohem Lokalrezidivrisiko aus. Diese Erkrankungen treten innerhalb von Tumoren auf und seien mit einer Resistenz gegen Strahlen- und Chemotherapie verbunden. Hyperthermie könne die Perfusion und Oxygenierung des Tumors verbessern und somit die Tumorzellen für Strahlen- und Chemotherapie sensibilisieren.


Darüber hinaus könne die Hyperthermie die Wirkung der Strahlentherapie verstärken, indem sie die Reparatur von DNA-Schäden vorübergehend blockiert.


Die Studie verweist auf eine systematische Überprüfung von 38 randomisierten und nicht-randomisierten Vergleichsstudien.


Quelle: Daphne Schouten u.a.: A randomized phase-II study of reirradiation and hyperthermia versus reirradiation and hyperthermia plus chemotherapy for locally recurrent breast cancer in previously irradiated area. Acta Oncologica, 9 Feb 2022.

 

Hyperthermie Zentrum Hannover

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