Moduliertes elektronisches Feld kann Anti-Tumorwirkung bewirken
Hitzeschockproteine (HSP) sind hochkonservierte, zytoprotektive Proteine, die unter Zellstress überexprimiert werden. Die Erforschung ihrer immunologischen Eigenschaften hat sich in den letzten Jahren zu einer neuen und viel versprechenden Disziplin der Immunologie etabliert.
Zahlreiche präklinische Arbeiten zeigen, dass HSP, wenn sie sich im extrazellulären Milieu befinden, das angeborene und das adaptive Immunsystem effizient stimulieren können. Derzeit laufen HSP-basierte immuntherapeutische Ansätze in klinischen Studien, um das „Proof of principle“ und die anti-tumorale Immunantwort in vivo nachzuweisen.
Die Hyperthermiebehandlung von Tumoren hat neben dem direkten zytotoxischen Effekt auch eine indirekte immunmodulatorische Wirkung, indem die Expression von HSP induziert wird und durch die Hyperthermie-bedingte Nekrose auch HSP freigesetzt werden. Ziel der aktuellen Forschung ist es, neue Erkenntnisse über die durch Hyperthermie-Behandlung induzierte Immunantwort zu erhalten, sowie Änderungen in der Tumorphysiologie einschätzen zu können, um die Effektivität der Hyperthermiebehandlung und der HSP-basierten Vakzinierungen für Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren zu verbessern.
In den letzten Jahrzehnten wurde von Wissenschaft und Forschung festgestellt, dass einige Hitzeschockproteine bei pathophysiologischen Zuständen wie Ischämie/Reperfusion, Vorhofflimmern, aberranter Amyloidakkumulation und akuter Entzündung eine schützende Rolle spielen. Das hat zur Folge, dass HSPs als endogene Werkzeuge zur Heilung von unter anderem ischämischen Insulten, Herzinsuffizienz und neurodegenerativen Erkrankungen angesehen werden.
Gleichzeitig hat sich herausgestellt, dass Hitzeschockproteine zur Resistenz des Tumors gegenüber Therapeutika beitragen können. Dies ist ein viel versprechender Neubeginn für die Behandlung schwerer Krebserkrankungen. Dabei könnte ein exakteres Verständnis der molekularen Mechanismen der Expression, Funktion und Regulation von HSPs in normalen und betroffenen Zellen/Geweben dazu beitragen, diese als Teil der Therapie zu übernehmen.
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